Afrikas Farben-Rausch
Gemeinsam mit Textilkünstlern aus Mali entwickelt Junges Afrika Kollektionen aus Biobaumwollstoffen und zeigt die Schönheit traditioneller Web- und Färbekunst. Junges Afrika importiert Produkte aus mehreren Textilateliers in Ségou, Mopti, Bamako und verkauft im deutschsprachigen Raum sowie in Frankreich. Faire Preise und der direkte Kontakt zu den Ateliers sind dabei selbstverständlich. Vorangiges Ziel ist die Stärkung des Unternehmertums in Westafrika. Dabei setzt Junges Afrika auf wirtschaftliche Kooperation unter gleichberechtigten Partnern.
Spendengüter torpedieren die einheimische Produktion
Auf den Basaren türmen sich billige Hemden, T-Shirts, Hosen und Röcke. Es sind Berge abgetragener Kleidung aus europäischen Kleiderschränken. Containerweise erreichen diese Spendengüter Afrika. Im schlimmsten Fall ruinieren sie die einheimische Produktion, die mit den Dumpingpreisen nicht mithalten kann. Geld für neue, farbenprächtige Stoffe in afrikanischem Design füllt oft die Kassen europäischer Firmen, die den Markt des schwarzen Kontinents erobern.
Afrikanische Produzenten stärken
Aus Mali kommen kunstvolle Baumwollstoffe – reine Naturprodukte und in Handarbeit gefertigt. Die Künstlergruppe Kasobané griff die traditionelle afrikanischen Web- und Färbetechnik Bogolan auf, erforschte und modernisierte sie. Die Farbstoffe stammen aus Blättern und Rinde afrikanischer Bäume. Eisenhaltiger Schlamm aus dem Fluss Niger wird mit Pinseln aufgetragen, überschüssige Erde später ausgewaschen. Die Sonne trocknet das Gewebe und verstärkt die Leuchtkraft der Farben.
Heute ist diese Art des Färbens vom Nationalinstitut der Künste in Malis Hauptstadt Bamako anerkannt. Meister unterrichten Studenten und Künstler in Ateliers. Mitunter sind soziale Projekte damit verknüpft.
Globalisierung erzeugt Gewinner und Verlierer. Es liegt an uns, was wir gegen Ungerechtigkeit tun. > Junges Afrika