Fairtrade Textilstandard für die gesamte Lieferkette
Bereits seit 2005 sind Textilien aus Fairtrade-Baumwolle erhältlich. Derzeit entwickelt Fairtrade International außerdem einen Textilstandard, der die gesamte Lieferkette abdeckt.
Baumwollanbau als Armutsfalle
Obwohl ein Großteil der Bekleidungsindustrie vom Baumwollanbau abhängt, ist die Lebenssituation für Baumwollbauern in Entwicklungsländern extrem schwierig. Die inflationsbereinigten Preise für Baumwolle sind in den letzten Jahrzehnten um insgesamt 45 Prozent gefallen. Kleinbauern in Entwicklungsländern müssen mit hochsubventionierten Großfarmen in den USA konkurrieren, gentechnisch verändertes Hybridsaatgut führt zu Abhängigkeiten und oft in die Armutsfalle. Der Klimawandel trägt zusätzliches Gefahrenpotenzial. Berechnungen der Fairtrade Foundation aus Großbritannien zeigen, dass die Kosten der Rohbaumwolle nur bis zu zehn Prozent des Verkaufspreises eines Textilprodukts ausmachen. Schon leicht höhere Preise für die Baumwolle können die Lebensbedingungen der Kleinbauern in Entwicklungsländern deutlich verbessern. Fairtrade arbeitet im Baumwollbereich ausschließlich mit Kleinbauern zusammen. Durch den Verkauf über den Fairen Handel erhalten sie stabile Mindestpreise und eine zusätzliche Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Derzeit gibt es 26 zertifizierte Baumwollorganisationen in neun Ländern.
Textilbündnis soll Veränderung anstoßen
Fairtrade ruft Unternehmen der Textilbranche dazu auf, dem Textilbündnis unter Federführung von Entwicklungsminister Gerd Müller beizutreten und gemeinsam Wege für eine transparente und öko-sozial nachhaltige Lieferkette zu finden.
Quelle: TransFair e.V.