Besuch bei der ersten Fairtrade zertifizierten Goldmine in Afrika
Neben dem fairen Bergbau wurde der Goldschmied und Pionier der Fairtrade Schmuckbranche Jan Spille bei seiner Reise durch Kenia und Uganda mit den katastrophalen Bedingungen im konventionellen Bergbau konfrontiert – wo Kinderarbeit, soziale Ausbeutung und Umweltzerstörung an der Tagesordnung sind.
„Die Situation im konventionellen Goldbergbau ist katastrophal!“
Für zwei Wochen begleiteten Jan Spille und sein Team die Menschen im konventionellen Goldbergbau. Jan Spille: „Die Armut und das Leid haben uns überrascht und entsetzt.“ Gemeinsam mit den Arbeitern stieg Spille in die engen und schlecht abgesicherten Minenschächte. Er musste miterleben, wie Frauen das Gold mit hochgiftigem Quecksilber auswaschen. Überall begegnete ihm Kinderarbeit. Die Todesrate in den Minengebieten ist sehr hoch. Es kommt regelmäßig zu Arbeitsunfällen und Grubenunglücken. Immer wieder treten Fälle von Cholera auf. Krankheiten wie HIV, Typhus und Silikose sind weit verbreitet. Jan Spille: „Die Situation im konventionellen Goldbergbau ist katastrophal und muss unbedingt verbessert werden.“

Die Arbeit in einer konventionellen Goldmine in Afrika ist lebensgefährlich. Foto: Jan Spille-Schmuck
Hoffnung auf ökologischen und sozialgerechten Goldbergbau
Im absoluten Gegensatz dazu stand der Besuch bei der Bergbaukooperative Sama, welche 2017 als erste Kooperative in Afrika Fairtrade zertifiziert wurde. Jan Spille: „Wir haben uns sehr gefreut die Goldschürfer kennenzulernen.“ Als Pilotprojekt für Faires Gold haben sie viel erreicht: Frauen und Männer arbeiten gleichberechtigt miteinander. Kinderarbeit ist verboten. Zahlreiche neue Arbeitsschutzstandards wurden etabliert. Neue Technologien garantieren eine umweltfreundliche Goldgewinnung ohne hochgiftiges Quecksilber und Cyanid. Jan Spille: „Wir freuen uns bald das erste 100% ökologische Fairtrade Gold aus Afrika zu verarbeiten!“

Jan Spille trifft die Goldschürfer der Fairtrade zertifizierten Goldmine in Uganda. Foto: Jan Spille

Die Kooperative Sama ist die erste Fairtrade zertifzierte Goldbergbau-Kooperative in Afrika. Foto: Jan Spille-Schmuck
Fairer Pionier der Schmuckbranche
Jan Spille ist fairer Pionier der Schmuckbranche und verarbeitet seit 2003 als erster Goldschmied in Deutschland Eco+Fairtrade Edelmetalle und Edelsteine. Sein Hamburger Atelier wurde 2015 als erstes deutsches Schmuckunternehmen Fairtrade zertifiziert. Auf regelmäßigen Bergbaureisen nach Afrika, Südamerika und Asien besuchen Jan Spille und sein Team die fairen Goldschürfer und ihre Familien. Jan Spille: „Wir wollen die Menschen persönlich kennenlernen bevor wir ihr faires Gold und Silber zu Schmuck verarbeiten.“ Für sein langjähriges Engagement wurde Spille bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Fairtrade Award 2016 in der Kategorie Hersteller.