Kakao-Barometer: Rezepte gegen Armut bleiben fruchtlos
Obwohl Schokoladenunternehmen seit Jahren mehr Nachhaltigkeit versprechen, hat sich die Situation der Kakaobauern und -bäuerinnen in Westafrika kaum verbessert. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt die neue Ausgabe des Kakao-Barometers. Das Kakao-Barometer gibt regelmäßig einen Überblick über Nachhaltigkeitsinitiativen im Kakaosektor.
Nachhaltigkeit in der Schokoladenindustrie
Das Wort „Nachhaltigkeit“ ist in der Schokoladenindustrie seit einigen Jahren in aller Munde. Alle großen Schokoladenunternehmen haben mittlerweile eigene Nachhaltigkeitsprogramme. Viele der großen Hersteller haben sich zudem dazu bekannt, für ihre Schokolade mittelfristig ausschließlich zertifizierten Kakao zu verwenden. Das neue Kakao-Barometer belegt jedoch: Die bisherigen Anstrengungen der Unternehmen reichen bei weitem nicht aus, um die strukturellen Probleme im Kakaosektor zu lösen.
Kein existenzsicherndes Einkommen
So sind in der Elfenbeinküste selbst Fairtrade-zertifizierte Bauern weit von einem existenzsichernden Einkommen entfernt: sie müssten dafür im Durchschnitt fast dreimal so viel verdienen. Auch das Versprechen, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis 2020 um 70 Prozent zu reduzieren, werden die Schokoladenhersteller nicht einhalten können.
Das Kakao-Barometer
Lest im neuen Kakao-Barometer, woran der Kakaosektor krankt, was Kakaobäuerinnen und -bauern brauchen und was die Schokoladenindustrie und die Regierungen der Kakao-Konsumländer jetzt tun müssen. Es geht um existenzsichernde Einkommen und die Einhaltung von menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten!
Das Kakao-Barometer wird in Deutschland vom INKOTA-netzwerk, dem SÜDWIND-Institut und Solidaridad herausgegeben.